Ich mag social media sehr. Am liebsten tatsächlich immer noch Xing und Twitter. Bei Xing schätze ich, dass man zwar „interessiert“ anklicken kann, wenn jemand einen Beitrag einstellt. Aber wichtiger sind die Diskussionen, die sich oft entwickeln. Bedenken werden geäußert ebenso wie andere Ideen in die Pool geworfen werden und manchmal geht es richtig zur Sache. Wie in echten Diskussionen vis á vis. Das schätze ich sehr. Und das geht auch bei Twitter wunderbar.
Das Marketing entwickelte sich auf anderen Kanälen leider eher in die Gegenrichtung: Likes verteilen auf Teufel komm raus.
Gut ist, was viel geliked und geteilt wird?
Das Hirn fühlt sich belohnt und die Psyche sich gestreichelt, wenn viele Beiträge Herzchen, positive Gifs in Kommentaren und nette Statements erhalten. Und natürlich der eigene Beitrag oft geteilt wird. Dient es tatsächlich dem Geschäft? Oder nur dem Ego? Oft scheint eher letzteres der Fall zu sein. Und wehe, jemand äußert sich kritisch. Dann gehen etliche Leute auf die Barrikaden. Dient das dem Marketing? Kritik zeigt an, dass jemand Gesprächsbedarf hat und – wenn er sie konstruktiv anbringt, auch, dass derjenige daran interessiert ist, die Lage zu verbessern. Ihm oder Ihr liegt etwas an dem, wie Sie etwas angehen. Das Gleiche gilt, wenn Bedenken geäußert werden. Eine Chance weniger oberflächlich zu agieren. Sich darauf einzulassen und abwarten, was dabei herumspringt: durch die Auseinandersetzung mit dem Kritiker ebenso wie mit dem, was es in Ihnen auslöst und sogar freisetzen kann. Neue Ideen. Ahnen, in welche Richtungen sich das Rad noch bewegen kann.
PR braucht Gegenverkehr
Nicht nur für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit inklusive social media und dem übrigen Marketing brauchen Dienstleister eine gut sitzende Positionierung. Sie muss nach außen klar definiert sein. Egal, ob ihr unterwegs bei Veranstaltungen seit und gefragt werdet: Was bietet wer genau für wen an? Das muss sitzen und ihr müsst wissen, warum ihr das tut, welchen Nutzen es bringt. Fragen werden von Interessierten kommen. Vielleicht auch von passenden Kooperationspartnern, manche vielleicht auch kritisch fragend und sich eine andere Zusammenarbeit vorstellend als ihr es euch bis dato vorstellen konntet. Deshalb sollte der interne Kern eurer Positionierung klar sein, aber auch weich genug, um Neues auszuprobieren.