Angefangen hat alles während des Studiums. Da schrieb ich bereits für naturkundliche Ausstellungen und Zeitschriften. Normalerweise ist der Einstieg in den Journalismus klar: Studium plus Volontariat in einer Redaktion oder Redaktionspraktikum, Studium plus Volontariat; je zuzüglich freie Mitarbeit bei verschiedenen Medien.
Man hat trotzdem Chancen, wenn man sich das Volontariat sparen will. Meinen Weg zeige ich Ihnen gerne:
Handwerkszeug: Grundlegende Kenntnisse des Schreibens
Vergessen Sie, was Sie im Deutschunterricht bei Aufsätzen gelernt haben! Sinnvoll ist eine sachliche Schreibe und schnell das Wesentliche für die Leser auf den Punkt bringen zu können. Was wollen Leser wissen, was interessiert sie? Welchen Nachrichtenkern soll der Artikel transportieren? Leser wollen schnell wissen, ob der ganze Artikel für sie wertvoll zu lesen ist.
Gute Mentoren finden
Ich bin mit reichlich Glück gesegnet bezüglich der journalistischen Schreibstile. Zu Anfang habe ich mich im Mitgliedermagazin von Naturgarten e. V. ausprobiert. Das Magazin Lavendelschaf rund um Kräuterwissen, Naturfarben und Wolle wurde ein weiterer Artikelabnehmer. Bei beiden wurde allerdings alles so genommen, wie es geliefert wurde.
Allerdings wurde ich dadurch mutig genug mich auch an andere Redaktionen zu wenden. Die erste „richtige“ Zeitschrift, für die ich öfter schreiben durfte und wo mein Stil geschliffen wurde, war die „Selbermachen Garten“. Der damals zuständige Redakteur fand meine Grundvoraussetzungen gut, aber noch deutlich ausbauwürdig. Ich bin Torsten Meise sehr dankbar für seine Fittiche – und schrieb mehrere Jahre sowohl für Erwachsene Tipps zur Kräuter- und Pflanzennutzung, später auch für die Kinderseite. Nachdem er mir einen guten Stil attestierte, akquirierte ich Kundenmagazine für die ich verschiedene Aspekte beleuchtete. Auch da gabs einen Redakteur, der zusätzliche Tipps parat hatte und mich unter anderem auf Pressereisen und Messen schickte – eine ganz neue Erfahrung!
Heute schreibe ich immer noch für verschiedene Zeitschriften und Lesergruppen über Hochwasserschutz, Sustainability und Naturpädagogik, aber auch andere Themen. Und auch bei der Neuen Osnabrücker Zeitung, für die ich seit 2015 als freie Mitarbeiterin schreibe, finden sich konstruktiv-kritische Redakteure, die mir mitteilen, was warum nicht so gut verfasst war und wie ich es beim nächsten Mal besser angehen kann. Das finde ich richtig gut! Denn nur so kommt man weiter – ob als Anfänger oder Profi.
Learning by doing
- Wenn Sie denken, dass Sie gut schreiben können.
- Wenn Sie Kritik vertragen ohne gleich aufzumucken.
- Wenn Sie beim Tun lernen –
- dann einfach probieren.
Angefangen habe ich mit dem journalistischen Schreiben übrigens 2003 in den obligatorischen Praktika im Rahmen des Studiums. Sieben Jahre später fragte ein Auftraggeber, ob ich Lust hätte als Hauptautorin naturpädagogische Bücher für Erzieher zu verfassen. So kam ich unerwartet zu drei Titeln beim Schulbuchverlag Cornelsen.